Dienstag, 18. Juni 2013

...

Eigentlich sollte ich mich mit der Welt auf einen versöhnlichen Fuß stellen. Die Menschheit läßt sich nicht erziehen, heute weniger denn je, und man wird sich auf lange Zeit mit dem Barbarischen arrangieren müssen. Man sollte sich also nicht von Lumpen hinters Licht führen lassen, wenn sie von Bildung reden. 

Und eines will ich zu Bedenken geben: "Der schlechte Vater ist noch immer viel besser als jeder gute Erzieher, mein' ich, und mir schauert die Haut, wenn Eltern in lieblosem Unverstande ihre Kinder von sich lassen und verweisen in diese, jene Erziehungsanstalt, wo die Armen ohne Rücksicht auf ihre Individualität, die ja niemanden anders als eben den Eltern recht klar aufgehen kann, nach bestimmter Norm zugeschnitten und appretiert werden." (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, Insel Verlag S. 111 f.) Was hätte Hoffmann wohl dazu gesagt, wenn heutzutage dem guten Vater das Kind weggenommen und eher einem Heim als ihm überantwortet wird, wie mir unterm Strich mit meinem jüngeren Sohn geschehen. Ich muß für die Heimunterbringung bezahlen. Die Jugendämter Ahrweiler und Bonn haben dabei ihrerzeit eine Stinkerolle gespielt. Ich erinnere mich besonders an eine Frau Schubert und ihren Gehilfen, einen Herrn Golly...Das tröstet mich ein winziges bißchen über dieses schreckliche Internet hinweg, daß auch solche Leute sich nicht mehr ungenannt auf ihr Altenteil zurückziehen können, wie Schopenhauer die Tierquäler Professor Ludwig Fick in Marburg und Baron Ernst von Bibra zu Nürnberg zu unsterblichen Monstern gemacht hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen