Dienstag, 13. Oktober 2015


12.   Der Staat erzwingt Ideologien, greift zerstörend in gewachsene Verhältnisse und zwischenmenschliche Beziehungen ein. Er baut darauf, daß die Männer über die Vater-

Gefühle erpressbar sind und sich nach der Entführung ihrer Kinder zu jeder Zwangsarbeit bereit erklären. Aber er hat allmählich die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Die Männer lernen es, den Eier-Opfer-Stock leer zu lassen, das heißt keine Kinder mehr zu zeugen oder sich an den Verlust ihrer Kinder zu gewöhnen, das heißt individuell zu verrohen und sich in asoziales Verhalten einzuleben. Dazu paßt die Verrohung des Umgangs mit Recht, die sich als Rechtsstaatlichkeit ausgibt. Die Frauen werden wieder hysterisch, und der Staat wird wieder deutlicher Polizei-Staat, was er eigentlich immer ist, wenn er nicht Gottesstaat ist.


13.   Die gewaltigen Gottes-„Staaten“ des Altertums sind im gierigen Treibsand demokratischer Quasselbuden-Staaten  versunken, beherrscht von „la bande à Walter“, wie es Maupassant beschreibt.

Vom „Unfug der Preßfreiheit“ schreibt die Droste unter dem 27.3.1831.
Das ungeheure Wissen der alten Welt, dessen Ausmaß wir bei Enträtselung ihrer polydeiktischen Schriften nur erahnen können, ist zur Wissenschaft von Nasa-Krüppeln, die in Thailand an autoerotischen Unfällen versterben, und anderen Pinocchios heruntergekommen, die Welterfahrung durch Einsteinerei und abgeschmackte ideologische Lügen ersetzen, - menschliche Surrogate der Unaufrichtigkeit …

14.   Das Internet sorgt dafür, daß die Kinder nicht mehr vor der Gesellschaft sicher sind.


 Bei  kurzen Szenen aus den Oberammergauer Passionsspielen im thailändischen Fernsehen habe ich mich schrecklich geschämt, als mich die Leute ansahen und fragten, ob das meine Religion sei. Der Zusammenhang zwischen Kindesmißbrauch und Hardcorechristentum ist in jüngster Zeit zur Genüge deutlich geworden. Man lese meine Schriften, um ihn und Nietzsches Gesetz gegen das Christentum zu verstehen. Die Pornographie lebt wesentlich von der erregenden Vorstellung der Sündhaftigkeit „schamloser“ sexueller Betätigung, infolge der Sexualvergiftung durch das Christentum; deshalb muß die  Entwicklung  der Pornographie, ihr „Fortschritt“, zur Kinderpornographie tendieren, weil diese durch die Konnotation der „Unschuld“ der Kinder den Kitzel der Lasterhaftigkeit und Verworfenheit in besonderem Maße bietet. Für den Konsumenten kommt der Reiz des Verbotenen hinzu, beim Priester das Gefühl nicht überfordert oder gefordert zu sein, dank quasi väterlicher Autorität. Das Christentum hat die Erotik zum Laster gemacht, das sich zu einer echten Sucht ausgewachsen hat. Diesem Laster und der Sucht nachkommen zu können, war dem Mann zuletzt keine Bestechung zu blöde, kein Zugeständnis zu dumm, bis zur Selbstaufgabe und völligen Unterwerfung! Welch schauderliche Geschichte des westlichen „Fortschritts“ …
Was die Wahnidee eines modernen deutschen Hosenanzug-Staates meinen vier Kindern angetan, ist nicht weit entfernt von dem, was Kinder weltweit von Wahnregimen zu leiden hatten. Warum wird letzteres nicht von den arabischen und asiatischen Ländern angeprangert? Warum schaut die Welt beim Seelenmord zu? Ist es, weil der deutsche Geist so unergründlich irrsinnig und verschlagen ist, daß man anderswo gar nicht bemerkt und begreift, was vor sich geht? Was soll man von einem Volk halten, welches das Singen seiner Nationalhymne unter Strafe stellt, das die Farben seiner Flagge vertauscht hat, das zur Zerstörung seiner Restkultur eine falsche Rechtschreibung einführt? Ich denke, man muß da selbstzerstörerischen Identitätsverlust diagnostizieren. Dieses Volk organisiert die Schändung seiner Kinder und Menschenhandel mit der Jugend innerhalb seines Staatswahnsinns unter dem Begriff „Jugendamt“.
„Was soll ich länger weilen, daß man mich trieb hinaus?“ Nachdem in Deutschland dem Unbescholtenen der Besitz fast ganz benommen ist, in einem Grade, daß er anfangen müsste, lächerliche Nebeneinkünfte zu vermeiden oder zu verheimlichen, ist es nicht verwunderlich, wenn er sich mit dem Wenigen, was ihm verblieb, ganz davonmacht.



15.   Ich brauche nur kurze Zeit fernzusehen oder den „Spiegel“ zu lesen, um mich beschmutzt und missbraucht zu fühlen. Fernsehen zerstört die Seele des Menschen. Es ist ein Verbrechen, Kinder dem Fernsehen auszusetzen. Verantwortungslose Schweine bereichern sich an der Zugrunderichtung des Menschen durch die modernen Medien. Vom Kino heißt es im „Zauberberg“, es sei eine „humanitätswidrige Darbietung“, und „scharf zu verneinen“ und zu „geißeln“ sei „der Missbrauch der Technik zur Belebung so menschenverächterischer Vorstellungen“. (Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 1982, S. 335)
Der Pöbel inszeniert eine Sauerei, die von der nächsten Generation schon nicht mehr als solche erkannt wird: das ist der Fortschritt …
„An den sogenannten Gebildeten, den Gläubigen der „modernen Ideen“, (wirkt) vielleicht nichts so ekelerregend als ihr Mangel an Scham, ihre bequeme Frechheit des Auges und der Hand, mit der von ihnen an alles gerührt, geleckt, getastet wird; und es ist möglich, daß sich heute im Volke, im  niedern Volke, namentlich unter Bauern, immer noch mehr relative  Vornehmheit des Geschmacks und Takt und Ehrfurcht vorfindet als bei der zeitunglesenden Halbwelt des Geistes, den Gebildeten.“ (Jenseits von Gut und Böse, nr. 263)



16.   Meine ganze Wissenschafts- und Staatskritik wird von Naphta im „Zauberberg“ ausformuliert (vor allem Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 1982, S. 419 f.). Allerdings hält Naphta Staat und Wissenschaft für Feinde des Christentums und sieht gar nicht, wie sie aus ihm entwachsen sind mit den anderen modernen Ideen Settembrinis.  Dessen Weltimmanenz gilt es mit den hierarchischen Strukturen zu verbinden, die Settembrini abgeschafft sehen will. Naphtas Argumente gegen Staat und vor allem Wissenschaft (siehe auch S. 731 ff.) sind Gold wert. Kluge Leute haben sich viel heftiger gegen den endgültigen Durchbruch des Irrsinns gestemmt als ich dachte; man denke nur auch an Egon Friedell! (vgl. auch Friedell, III , Epilog, insbesondere S. 566 f.)



17.   Man hat in den letzten Jahrzehnten ideologisch hölzern am Menschen irrsinnig herumgebastelt und gegen den Mann, das Kind, die Familie  -  und  mithin indirekt auch gegen das Weib – Verbrechen auf Verbrechen gehäuft. Die per se unterbelichteten juristischen Legospieler und die ihrer Ignoranz Alibis verschaffenden Jugendämter mit totalitär geschultem, fanatischem weiblichem Führungspersonal haben den Verbrechen den Schein von Rechtsstaatlichkeit verliehen. Im Vergleich mit der Epoche des nationalsozialistischen Terrors durch den gleichen Pöbel schreckte man lediglich vor körperlicher Folter und Mord zurück, - ein für die Betroffenen schwächerer Trost als man denkt. Dieses ekelhafte Land mit seiner erbärmlichen Sesselfurzer(innen)politik! Diese Verhöhnung jeglicher Menschenwürde, jeder Liebe und Kultur!



18.   Nachdem sich zuerst in Griechenland der philosophische Fanatismus herausgebildet hatte, verband er sich im Christentum zum ersten Mal mit der Religion. Nur so ist der überwältigende Erfolg dieser abartigen Lehre zu verstehen. Mittlerweile, das heißt nach zweitausend Jahren, sind alle Bereiche des Lebens fanatisiert: Staat, Wissenschaft, Sozietät – alles ist ideologisiert und wahnhaft logifiziert. So finster wie heute ist noch keine Epoche in der Menschheitsgeschichte gewesen. „Aufklärung“ war die Losung und das Fanal zur globalen  Selbstgehirnwäsche. Den Völkern, die sich noch wehren, hilft man nach.  



Und in der Spätphase des Kapitalismus: „Er sah durchaus Unheimliches, Bösartiges, und er wusste, was er sah: Das Leben ohne Zeit, das sorg- und hoffnungslose Leben, das Leben als stagnierende betriebsame Liederlichkeit, das tote Leben. Geschäftigkeit herrschte darin, Betätigungen von allerlei Art liefen nebeneinander her; doch dann und wann artete eine davon zur wilden Modewut aus, der alles fanatisch unterlag.“ (Zauberberg, a.a.O. S.664) Die Photographiererei gilt Thomas Mann als „allgemeine Narretei“ (ebd.)



Albéric Profitendieu. – Das ist schon etwas Gutes bei Gide, daß er den Staatsanwalt so nennt:    


heimtückische, böse Zwerge, die im Namen des schwachsinnigen Volkes, so wahr ihnen Gott helfe, ihren Profit machen. Vom Comte de Passavant wird gesagt, daß er alles Lebendige um sich her unglücklich gemacht habe; das lässt sich auch vom Staatsanwalt Paravant im „Zauberberg“ vermuten, der seine gestörte Geilheit mit Mathematik und, wie ich denke, Rechtsvorschriften zu unterdrücken sucht. Mit den Früchten solcher Bemühungen will nun das (pseudo)demokratische Geschmeiß seinen Vernichtungsfeldzug gegen den aristokratischen Menschen als „Fortschritt“ vorantreiben.



19.   Es ist klar, daß im histrionischen Zeitalter, in dem das Sein zum Schein wird, das exhibitionistische Gelüst des pöbelhaften Voyeurs zu Foto, Film und Fernsehen drängt und der abstoßende Beruf des „Schauspielers“ als ehren- und höchst erstrebenswert gilt. Im Staat sind die Politschauspieler oben, die im Formalismus (Bürokratie) ihre Substanzlosigkeit ausleben können.


Die derzeitige Mode der Glatzköpfigkeit könnte Ausdruck der verinnerlichten Verbrecherideologie des Christentums mit ihrem Seitenstück des Reinlichkeitswahns sein, der schon vor Platons Logifizierung der „Erkenntnis“ im alten Ägypten angelegt war, ursprünglich wohl aus hygienischen Gründen, die dann im Kult ritualisiertes Verhalten mit den bedenklichen Auswüchsen zeitigten.




20.   Es ist doch wohl klar, daß jemand, der zur Wahrheitssuche in Ehrlichkeit erzogen wurde und keinen Grund hatte, frühzeitig heucheln zu lernen, damit enden muß, die Verlogenheit und Heuchelei der meisten Einzelnen und ihrer übergreifenden Lügengespinste wie Kirche, Staat, Wissenschaft etc. zu entlarven und im Kampf gegen sie seine eigene Natur zu verteidigen.



21.   Der Widerstand gegen das Naziregime war dadurch von Anfang an erheblich erschwert, daß es demokratisch an die Macht gebracht worden war. Man wollte sich nicht eingestehen, daß gleich der erste demokratische Versuch voll danebengegangen war. Daß es um den zweiten Versuch nicht besser steht, will man sich bis heute nicht eingestehen, ist man doch den Amerikanern voll in den Leim nachgetappt. Europas Abschaum war nach der Entdeckung Amerikas eine Zeit lang dorthin abgeflossen und daselbst zu einer Kloake angewachsen, die dann nach Europa zurückschwappte. Die westliche Welt ersäuft jetzt geradezu in amerikanischer Jauche. Das Rechts- und Staatswesen ist ein einziger Jauchegrubenfall. Wie soll es sich aus dieser Treibjauche, sprich Fortschritt, befreien? Von diesem „schauerlich-skurrilen Leviathan (…), der den Planeten zu verschlingen droht, ein Chaos aus Wirtschaftselefantiasis, Übertechnik, Megaphongebrüll und Psychoanalyse“ (Egon Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit, München 1948, Band 3 S. 307).



22.   Thoreau schreibt irgendwo, daß seine einzigen Probleme mit Menschen und Gesellschaft immer die mit staatlichen Institutionen gewesen sind. Mein „Unglück“ und das meiner Kinder ist einzig und allein dadurch zustande gekommen, daß der Staat die „Rechte“ der Frauen durchsetzen wollte und in private Angelegenheiten dumm und roh hineingegrätscht ist, - wie er auf politischer Ebene, als deutscher Staat, zum Beispiel in Afghanistan sich eingemischt hat.
Wieso kümmert sich die Polizei darum, wenn fast täglich in den Bahnhöfen Leute zu Tode geprügelt werden? Die Freiheit wird doch am Hindukusch verteidigt!


Habe Rosegger gelesen, „Von meiner Mutter“, mit großer Rührung; wäre auch gerne ein solcher Waldbauernbub gewesen! Nichts von Unterdrückung der Frau, nichts von Emanzipation! Die Narretei ging erst später los und im Flachland. Und doch ist die Teufelei von Anfang an im Abendland angelegt gewesen. In der Naturnähe der Berge hat sich der ideologische Kern erst spät gegen die natürlichen Verhältnisse wenden können; im Grunde ist er ja auch ein perverser Luxus …


Das Leben einer Generation des Menschengeschlechts dauert gerade so lange, daß die Veranstaltung „Geschichte“ aufrecht erhalten werden kann und man in Zeiten des Verfalls noch ein wenig Narretei dem allgemeinen Blödsinn hinzufügen kann.


Es ist die Springflut des Pöbels und seiner „Herrschaft“, des Pöbels in seiner barbarischen Gier und Geschmacklosigkeit, an der die Welt zugrunde gehen muß, „wo auch kein Retter ihr erscheint“.



23.   Ich habe dem Staat mein Bestes gegeben, und der Staat hat mir sein Schlechtestes gegeben; und es war, wie es sein muß, sehr gut und sehr schlecht; denn allein der (genialische) Einzelne kann etwas Gutes geben, von Herzen. Der Staat, das „ kälteste aller kalten Ungeheuer“ (Nietzsche), ist als das Allgemeine notwendig das Schlimme, und am schlimmsten gegen den, der es nicht anbetet in seiner blutleeren Dürftig- und Schimärenhaftigkeit. Dies hätte man an den Schulen lehren müssen, – man hat es nicht gelehrt, man wollte, wie Sokrates, die Jugend verderben, man hat seinen Anschlag auf das Leben selbst unterstützt. Das Abendland ist immer noch todeswütig.



24.   Hitler hat den Siegeszug des Staates zu seiner Machtergreifung genutzt; denn den Kaiser – das eigentliche Gegengewicht des Staates – den wollte man damals noch wieder haben, notfalls in der modernen Gestalt des Führers.



Man sieht diesen Kampf zwischen König und Staat derzeit in Thailand, wo die guten Leute verbissen an ihrem König festhalten, während sich die amerikanisierten Lumpen von vollständiger „Demokratisierung“ Vorteile erhoffen.



25.   Wer Haß sät, wird Haß ernten: Das Christentum als Staat erntet jetzt meinen Haß, den es mir natürlich verbieten will! Sich nicht zum Symptomträger der Kreuzträgergesellschaft machen zu lassen, wenn man in ihr aufwächst und lebt, ist eine übermenschliche Leistung, die nur ganz wenigen gelingen kann. Der Kapitalismus ist nun in ein Stadium eingetreten, in dem der Einzelne mit seinem Eigentum den ganzen Tag hellwach sein muß, wenn er nicht betrogen werden will.



26.   Ich habe, seit ich mit Jugendämtern zu tun habe, das ist seit gut zwanzig Jahren, diese staatliche Institution als heimtückische Idiotie verstehen gelernt. Im Namen der Gerechtigkeit produziert sie unaufhörlich Leid bei Kindern und Eltern. ( So wurde im Juni 2015 auf der Geburtsstation des Klinikums Oberberg (Gummersbach) durch Intervention des Jugendamts ein Neugeborenes von seiner verzweifelten Mutter getrennt.)



27.   Hinter einer formaljuristisch korrekten Fassade wird in Deutschland der wüsteste Perversionenkult betrieben. Bei absurdesten Rechtsinhalten, die auf Zerstörung des Einzelnen und seiner Welt zielen, ist frecherweise von Rechtsstaat die Rede. Dabei ist jede Kultur, das heißt auch gemeinsames Wissen um Recht in ständigem Rückgang, so daß dem Staat auch nichts anderes übrig bleibt, als die von ihm verursachte Zerstörung zu verwalten. Das gleiche Phänomen ist zwangsläufig in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu beobachten, ganz deutlich zum Beispiel im Bildungsbereich: das Chaos „Schule“ wird nur noch verwaltet. Der gewaltige Bereich des (christlich verursachten) Krankenwesens nimmt den „Kranken“ vorwiegend als jemanden, der verwaltungsmäßig erfaßt und begleitet werden muß. Seine Krankheit ist eigentlich nur noch der Anlaß für seine Aufnahme in den Verwaltungsapparat eines ungemütlichen Zauberbergs. Auch politische Ämter und Missionen, der lachhafte Generalsekretär der Vereinten Nationen, ja, der lächerliche Papst sind primär unter dem Verwaltungsaspekt tätig. (1) Dieselben Phänomene lassen sich im Kunstbetrieb beobachten.


(1) Vgl. die groteske Rolle der Vereinten Nationen beim Völkermord in Ruanda, wo man zunächst den Begriff „Genozid“ klären wollte …




28.   Der Staat ist, als logizistische Wahnvorstellung der „Aufklärung“, Erziehung zum gesellschaftlich Reinen, welches am Ende immer das reine Böse ist, wobei Diktaturen der schnelle, Demokratie der langsame Weg dorthin sind. Früher hatte man einen guten oder einen schlechten Herrscher, jetzt hat man nur noch eine mörderische Wahnstruktur über sich. Man sehe doch nur, welche Verwandlung der kleinste Wicht durchmacht, wenn er ein staatliches Amt innehat! Hinter seinem Schreibtisch wird er sofort zum Arschloch. Fast jeder kleine Zollbeamte in welchem Land auch immer läßt das die Ein- und Ausreisenden merken und sonnt sich in der ohnmächtigen Wut der Misshandelten. Selbst in den asiatischen Ländern mit ausgeprägter Höflichkeit legen die Amtspersonen plötzlich (nach westlichem Vorbild) ein rüdes Verhalten an den Tag. Ich habe das selber an den Grenzen von Thailand und Kambodscha und in Bombay erlebt, bei meinem ersten und letzten Einreiseversuch nach Indien. Jeder Leser wird die Verwandlung von kleinen Wichten in Statthalter Gottes erlebt haben. Daß der Staat von Gott ist, sieht man auch daran, daß er sich nie entschuldigt, nie zugibt, an einem Individuum Unrecht begangen zu haben, selbst wenn dies völlig offensichtlich ist.


In Thailand demonstrierten jüngst Regierungsgegner mit Guy-Fawkes-Masken: Es ist fraglich, ob sie – und damals Guy Fawkes selber – die tiefe Bedeutung ihrer Initiative begriffen haben.

Freitag, 12. Juni 2015



1.   Über Recht  wird wenig philosophiert  - von wem auch? – und gar keine Kritik an der Rechtsprechung wird laut;  hier fürchten alle die selbstherrliche – da  „göttliche“ – Instanz,
die keiner Kontrolle mehr unterliegt und den Kritiker  krähenmäßig verderben kann.


2.   Formale Rechtsstaatlichkeit  macht noch keinen Rechtsstaat; im Gegenteil muß man sich
fragen, ob sie nicht – wenn losgelöst von der Rechtsrealität – vielmehr Ausdruck eines tiefwurzelnden Einverständnisses mit dem Unrecht, ja, eines Willens zum Unrecht ist. Ich meine den sadistischen Zug in der zwanghaften Korrektheit, die sich ideologisch manipulieren läßt, weil sie unaufrichtig ist.


3.   Hinzu kommt der allgemeine Realitätsverlust. – Die Menschen, vor allen die jungen,
verbringen Zeit um Zeit im Internet, das heißt in einer bloß fingierten Wirklichkeit, und
 verlieren dadurch den Kontakt zur Welt und ihrem eigenen Leben. Im Verwaltungswesen,
im Rechtswesen, in Erziehung und Bildung hat die Datenverarbeitung ihre Inhalte bereits hinter sich gelassen und Selbstläufer inszeniert, die mit der eigentlichen Realität des Einzelnen nichts mehr zu tun haben. Man leugnet, man verharmlost, man tut, als verstünde
man nicht, warum Dinge geschehen, warum zum Beispiel Kinder – jetzt Kids – nicht mehr
gehorchen, amoklaufen. – Was ist zu tun? Ich für meinen Teil boykottiere die Moderne
durch „Nichtbeteiligung“, „Non-Cooperation“, Verweigerung, zivilen Ungehorsam und
gewaltlosen Widerstand.


4.   Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. – Es ist nicht  so, daß durch Demokratie größere Rechtsstaatlichkeit hergestellt würde: das Gegenteil ist der Fall. Das Gefühl für Recht ist ein eminent aristokratisches Gefühl. Die Demokratie, letztlich Pöbelherrschaft, bringt es nur zu einer formalen Rechtsstaatlichkeit, die sich schnell als lügenhafter Ersatz für wahres Recht erweist und zuletzt einer Abschaffung desselben gleichkommt. Für jeden, der den verkommenen politischen Ideologen nicht glaubt, ist es schon deutlich, ja, überdeutlich zu erkennen, wie das Rechtswesen zerfällt, wie alle sich nur noch bemühen, formales Recht zu wahren, und auf Formfehler der andern warten, um zu obsiegen. Und im Grunde zielen die ideologischen Bewegungen seit dem ausgehenden Altertum ja insgeheim auf Abschaffung des Rechts zugunsten eines virtuellen Pöbelparadieses, - Strategien zur Abschaffung des Menschen und des Lebens überhaupt.
Deutschland hat mich um Kindheit und Jugend, dann um den schönen Beruf  besch…. Es hat mich in den besten Mannesjahren  um Familie und Kinder rechtskräftig  besch…. Es hört auch im Alter nicht auf, mich bezüglich meiner Lebensgestaltung zu  besch…. Dafür verwandle ich mich ihm in einen Haufen von geradezu kosmischem Ausmaß.
Auf dem deutschen Volk lastet wie auf dem jüdischen der Fluch, sich bei anderen Völkern verhasst zu machen. Wie gut hatte es doch noch Heine, der nur weinen mußte, wenn er an Deutschland in der Nacht dachte. Die deutsche Nacht ist mir mit grauenhaften Monstern der Vergangenheit und Gegenwart bevölkert, daß ich mich mitunter in wüsten Träumen winde.

5.   Mit der rechtswissenschaftlichen Kunst des formallogistischen Analysierens von Fällen, die im Prüfen und Abhaken von Merkmalen, die alle nicht fehlen dürfen, daß ein Tatbestand  erfüllt sei, besteht, hat sich mein gesunder Tatsachen- und Bewertungssinn nicht abfinden können; aber man hat mich schon im Grundstudium bedeutet, daß ein solches Verfahren, das zu den merkwürdigsten Ergebnissen kam, wenn man die Summe zog, unabdingbar sei und allein Recht nach dem Gesetz verbürge. Ich gab schließlich, wie alle denkenden Menschen, den Irrsinn auf.


6.   Die christliche Juristerei ist eine Schule des Hasses und der Wut gewesen; sie hat im Mittelalter ein Grauen verursacht, wie es noch keines auf Erden gegeben hatte. Sie war an allen systematischen Verbrechen gegen Menschen, gegen viele Millionen von Menschen, immer maßgeblich beteiligt.


7.   Der Nominalismus hat mir zur Aufdeckung des wahnhaften Charakters der abstrakten Vorstellungen verholfen. Auch Stirner ist hier Gold wert: Die Wissenschaft , das sind die Wissenschaftler, das ist in Zeiten der Pöbelherrschaft  das Pack; die Rechtswissenschaft, das sind die Juristen, das ist in Zeiten der Pöbelherrschaft das Pack, wie es im Nationalsozialismus Freisler und Konsorten waren. – Die Wahrheit zu sagen ist in Zeiten der Pöbelherrschaft vielleicht am schwierigsten, weil es niemanden mehr gibt, der den Philosophen vor dem Pack beschützen könnte. Das Pack ist da überall und allmächtig; es hat die Attribute, mit denen ausgestattet es sich den von ihm im Sklavenaufstand erfundenen Gott dachte. – Heute, da alles christlich eingefälscht ist, soll „Wissenschaft“ der Trick sein, mit dem man um das Wissen herumkommen will. – In „demokratischer“ Zeit hält Nietzsche jedoch die Verbindung zum Menschen aufrecht, ähnlich Hölderlins „Hyperion“. Die parareligiösen Machenschaften der Wissenschaftler waren mir rasch zuwider, als ich erst einmal ihren Scheinernst und ihre Gleißnerei erkannt hatte, zum Beispiel bei Bertrand Russell … Das gilt auch für die Rechtswissenschaften. Hier Humanität  erwarten, wirkliche, nicht nur geheuchelte, hieße auf die Güte des Teufels hoffen. In der christlichen Rechtsprechung tritt der bösartige Charakter der Ideologie am teuflichsten zutage.


8.   Der Staat als der neue Götze verkehrt nur noch über seine Priesterschaft, die Juristen, mit dem Einzelnen. Die weltfremde logizistische Spielerei der Rechtswissenschaft funktioniert innerhalb des theologischen Grundwillens der Vertilgung des (bösen, sündigen, schuldigen) Inhalts durch die (reine, gute) Form. Der logizistische formalrechtliche Überbau hebt das eigentliche Recht auf und macht den perversen Gottesstaat zum „Rechtsstaat“. Die gräßliche Verdummung durch die „Aufklärung“, zum Beispiel durch Montesquieu oder den philosophischen Jammerlappen Rousseau, wurde nicht bemerkt, weil infamerweise immer von „Vernunft“ die Rede war. Die Transformation von Natur in Widernatur wird als Fortschritt ausposaunt. Die „Menschenrechte“ sind aufgehoben, aber jeder erhält eine formalrechtlich korrekte Behandlung. Die Fehler, die Freisler gemacht hat und die 1944 vom Justizminister gerügt wurden, werden vermieden. Man ließ sich damals noch durch „Inhalte“ hinreißen, man stand, so gesehen und so unglaublich das scheinen mag, in seinem Unrecht dem Recht noch näher als das heutige „Recht“ dem Recht steht.


9.   Dem Rechtsstaat auf den Schlichen. – Ebensowenig wie im Mittelalter kann jemand heute seine Unschuld beweisen: Die Schuld liegt darin, einen Unschuldigen anzuklagen. Wie man damals in langen theologischen Traktaten gezeigt hat, daß eine Hexe eine Hexe ist und man ihr nicht trauen darf, so wird nun die Jurisprudenz als Erbin der theologischen Spitzfindigkeit bemüht. (1) Was sich vollzieht, ist die Überwältigung des Rechtsstaats durch den „Rechtsstaat“. Dabei hat die kapitalistische Vulvokratie dem Juristenstand wie einem Klerus ohne Papst die uneingeschränkte Suprematie zugespielt. Es geht nichts mehr ohne Anwälte und Gerichte, die sich jetzt gegenseitig in die Hände arbeiten. Wer vor den neuen Herrn nicht buckelt, hat gleich verloren. „Nach gewissen Theorien, die sich in unserem neunzehnten Jahrhundert nur zu deutlich ausgeprägt haben, soll sich Kirche in Staat verwandeln – gleichsam aus einer niedrigeren Form in eine höhere -, um darauf ganz zu verschwinden im Staat, indem sie vor der Wissenschaft, dem Zeitgeist und der Zivilisation zurücktritt, ihnen also einfach Platz macht.“ (Dostojewski, Die Brüder Karamasoff, München 1977, S.102) Mir wurde doch tatsächlich vom Verwaltungsgericht Berlin ein „Empfangsbekenntnis“ bezüglich des Erhalts eines Schriftstücks abverlangt!
(1) Die gängige Praxis der Umdatierung, eine Fälschung, zeigt zum Beispiel, daß es nur um Sicherung der Formalrechtlichkeit geht. Der Gegenstand der Verfahren tritt zurück, hört auf, Zweck des Verfahrens zu sein. Das Verfahren wird zur Farce.


10.   Der Rechtsstaat wird zunächst schon daran scheitern, daß die Juristen die deutsche Sprache gar nicht richtig beherrschen, sondern sich eines schwer verständlichen und zuweilen bewusst mystifizierenden Kauderwelschs befleißigen, das wie die Klassenarbeiten schwacher Viererkandidaten im Fache Deutsch gar nicht korrigierbar ist. Diese Kandidaten entscheiden sich übrigens besonders gern für das Studium der Rechtswissenschaften. Sie wissen bei der Tatbestandsprüfung ihre Häkchen so geschickt zu setzen, daß einen denkenden Menschen schwindelt, und daraus eine Entscheidung abzuleiten, daß einen abermals schwindelt. Und dann: Wer hätte gedacht, daß Milch „das Gemolk einer oder mehrerer Kühe (ist), dem nichts hinzugefügt und nichts entzogen worden ist“? Da kommt einem Denken wie das Gedonk eines oder mehrerer Narren vor … Wer hätte auch gedacht, daß man mit einem Pferd nicht durch den Wald, wohl aber durch den Verkehr einer Großstadt reiten darf, daß man für einen Grabstein einer Baugenehmigung bedarf. Wenn man ein armer Siamese ist, ein Waisenthai sozusagen, darf man zwar erfahren, wo der Weihnachtsmann mit seinem prallen Sack herkommt, besuchen aber darf man sein Wunderland nicht, der teure Visumsantrag wird „abglehnt“ (sic!) Wenn es der Incubus nicht ist, dann eben der Succubus, was zu seiner Abweisung führt. Die Argumentation erreicht mitunter einen solchen Grad an Willkür, daß die Auseinandersetzung um Vorurteile den „Rechtsstaat“ ridikülisiert. Wie kann man glauben, der Großinquisitor werde den Inquisitor ins Unrecht setzen!? Der Gang durch die Instanzen soll nur das Heer der Juristen versorgen, die den „Rechtsstaat“ verwalten, während das Recht verkommt. Warum habe ich so lange gebraucht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen? Als Idealist humanistischer Täuschung dachte ich bei „Mensch“ immer mit Schiller an den „freien, mündigen Bürger“ und dachte mir den demokratischen Staat als die Organisationsform solcher Bürger. Der Mensch im allgemeinen hat aber den Adel gar nicht, der für Werte und wahres Recht Voraussetzung ist. Sein Rechtsstaat kann nur die Fassade eines Rechtsstaats sein, welche Tatsache sich Hitler zunutze gemacht hat.


11.   Daß nun alles für gleich erklärt wird, als Vorspiel des Nihilismus, mit gleichen Rechten, hat seinen Grund im logizistisch-nihilistischen Denkansatz, der sich wie ein Krebs in die Rechtsauffassung und die formal-juristischen Prozesse vorangefressen hat und im Endstadium vor nichts mehr haltmacht. Jetzt erst ist das Römische Reich an seinem Ende angelangt. Der Parasit Christentum, der sich bis zuletzt, es verzehrend, daran angeklammert hat, hängt nun in der Luft und steht unmittelbar vor dem freien Fall.

Mittwoch, 22. April 2015

Ich stellte mir heute vor, wie in einer altrömischen Familie eine extravagante weinerliche Tochter des Hauses zum ersten Mal bei Tisch von einer neuen Religion zu schwärmen begann, wie der pater familias langsam sein Eßbesteck sinken ließ: er habe schon von dem jüdischen Neurotiker gehört, eine neue Variante dieser alles auf den Kopf stellenden, alles unterminierenden jüdische Lehren; er wolle damit nicht mehr behelligt werden, und wie nach einer kurzen Pause die Tochter wieder anhub, es sei aber doch die Wahrheit. Hatte diese ideé fixe einmal gegriffen, gab es kein Halten mehr.
Und nun, zweitausend Jahre später, hat in der westlichen Weltzerstörung diese Religion ihre endliche Frucht zur Reife gebracht. Der erbärmlichste, ekelhafteste Nihilismus! Wie ergreifend wurde er nicht schon vor über zweihundert Jahren von Hölderlins Hyperion beschrieben! Und es ist seitdem noch viel, viel schlimmer geworden: eine bislang unbekannte Entmenschlichung geht ihren Gang; davon, daß etwas drohe, kann schon lange keine Rede mehr sein. Man kann hier nicht einmal mehr satirisch sein, ohne für verrückt zu gelten. Da habe ich nun die "Sudelbücher" von Georg Christoph Lichtenberg gelesen, deren spätere Eintragungen etwa zeitgleich mit dem Hyperion entstanden. Eine starke Betroffenheit und Enttäuschung auch bei diesem und scharfe Einsicht in die Narretei der Welt: Doch welch ein Unterschied! Lichtenbergs Realismus hält ihn trotz allem in der Gesellschaft fest, läßt ihn versöhnliche Töne finden, vorsichtige Hoffnung auf einen Fortschritt der Vernunft mit Hilfe verständiger Wissenschaft setzen. Er bleibt wie Goethezuversichtlich, während sich Hölderlin nicht idealistischen Menschen-Bild trennen kann bis zur völligen Verwerfung seiner Zeit. Warum ist Lichtenbergs Leidensdruck nicht so groß wie der des Dichters? Weil er eine Professur, öffentliche Anerkennung und einen Buckel hatte? Und Goethes, weil er ein Ministeramt bekleidete? Wie hündisch hängen noch die Besten von den Leckerchen ab, die ihnen eine verachtete debile Gesellschaft zuwirft! Nach Lichtenbergs eignem Aufruf: "Zweifle an allem wenigtens einmal, und wäre es auch der Satz: zweimal 2 ist 4." möchte ich sein hübsches Verslein "Der Weisheit erster Schritt ist Alles anzuklagen, der letzte: sich mit Allem zu vertragen." bezweifeln und geradezu umkehren! Was er für Weisheit ausgibt, ist bloß Schopenhauers "Lebensweisheit", Akkommodation, die mir immer, als eigentlich ordinär, fernlag. Mein Gott, wie lange habe ich versucht, mich mit allem zu vertragen, und dabei viel Zeit verloren. - "Die Gesichter der Idioten sind oft wahre Monstra", liest man bei Lichtenberg, (...) "daß man in manchen Köpfen nicht denken könne, will ich gerne zugeben; wem die Finger zusammengewachsen sind, kann nicht auf der Flöte spielen lernen." Er würde heute, auf der Strand-Promenade von Kompong Som, den Begriff des Idioten sicherlich weiter fassen müssen, als er es 1783 tat. Das ist auch eine Folge der Französischen Revolution, die Lichtenberg erst gegen Ende seines Lebens, das doch stark dem Vernunft-Glauben verhaftet war, einzusehen begann, - und zwar ist es so, daß seine Monstra uns eher als Menschen gelten denn irgend ein Homo Faber mit Aktenköfferchen und Tablett. Dieser Perspektivwechsel findet sich deutliche bei Heinrich Heine vollzogen, zum Beispiel in seinen "Reisebildern" von London und Hamburg. Es sollte mich nicht wundern, wenn sich Heine da auf Hölderlin stützte. Das Herz erkennt die umgekehrte Art Mensch als Mensch als die Vernunft: Menschenrechte werden nur vom Herzen verliehen und vor dem Herzen verspielt; sie lassen sich durch keine Vernunft ertrotzen oder ausklügeln, da Vernunft letztlich im Nihilismus endet. Die alles gehört zur Vorgeschichte von Nietzsches Fest-Stellung, daß "der Rest nur die Menschheit (ist)". Wer will es ihm verdenken, vom Menschen hoch zu denken!? Der müßte ihm das Wasser reichen können!

Samstag, 21. März 2015

Tja, ich hatte einen neuen, weniger bissigen Anlauf nehmen wollen in meinen Aufzeichnungen. Daraus wird wohl vorläufig (?) nichts; denn ich habe Iain McCalmans Cagliostro Buch gelesen, demzufolge der Schurkenpapst Pius VI. diesen Heiler und Helfer der Armen, der Suppenküchen finanzierte, um die Elenden zugleich zu stärken, mit Hilfe Seraphinas, Cagliostros geliebter Frau - sie waren einundzwanzig Jahre zusammen - hinterhältig gefangennehmen und in einem Einzelhaftkerker teuflisch wahnsinnig werden und in Ketten verschmachten ließ. Ich weiß nicht, welche Flüche der Gefangene in einer unbeobachteten Stunde - denn er wurde durch ein Guckloch rund um die Uhr beobachtet - mit einer kleinen Bürste und seiner Scheiße an die Kerkerwand geschrieben hat, aber ich bekräftige sie heute; über zweihundert Jahre später, aus vollem Herzen. Und dieser Papst soll ein Stellvertreter Christi auf Erden gewesen sein, wie auch jener Pius XII. der...
Man hat mir als Kind ein Buch "Pius XII. - Die Hoffnung der Welt" zu lesen gegeben. Ich habe vergessen, von welcher Welt da die Rede war...
Cagliostro wollte an ägyptischer Weisheit orientierte Freimaurerlogen gründen. Er ahnte mit unglaublichem Feingefühl die Bedeutung der ägyptischen Religion, erahnte den Tiefsinn ihrer Bildsymbole - vierzig Jahre vor Entzifferung der Hieroglyphen, und die Kirche, die bereits vor der Freimaurerei zitterte, ahnte, daß sie vor ägyptischer Freimaurerei würde doppelt zittern müssen.
Wie für die alten Ägypter und alle weisen Völker besteht auch für die Thais keine große Kluft zwischen Mensch und Tier, sondern es gibt Übergänge im Zusammenhang alles Lebendigen und seiner Wiedergeburten nach dem Tode. Da ist es auch leichter zu verstehen, daß wer Tiere quält und tötet, auch Menschen töten kann und man sich mithin auch vor ersterem unbedingt hüten muß. Die abendländische Wahnlehre von der grundsätzlich verschiedenen Geartetheit des Menschen wegen seines ominösen Geistes, dieses Gedankenfurzes, bedingt bei den von ihr Besessenen einen geradzu viehischen Umgang mit den anderen Tieren (Goethe). Vor diesem Erbe des Judentums schaudern die buddhistischen Völker Asiens zurück.
Daß die Christen für die "Wahrheit" sterben wollten, bedurfte fünfhundert Jahre Wahnsinnsschulung durch den Platonismus, der die fanatischen Religionen und ihren Terrorismus vorbereiteten. Auch Hitlers rassischer Radikalismus war nicht von heute auf morgen entstanden, sondern lange vorbereitet worden, von Gobineau, Chamberlain und anderen.