Freitag, 16. August 2013

Über Rangordnung

Zurück zur Wiederherstellung der Rangordnung. Und da bin ich schon wieder bei Schopenhauer: "Ueber Polygamie ist gar nicht zu streiten, sondern sie ist als eine überall vorhandene Thatsache zu nehmen, deren bloße Regulirung die Aufgabe ist. Wo giebt es denn wirklich Monogamisten? Wir alle leben, wenigstens eine Zeit lang, meistens aber immer, in Polygamie. Da folglich jeder Mann viele Weiber braucht, ist nichts gerechter, als daß ihm frei stehe, ja obliege, für viele Weiber zu sorgen. Dadurch wird auch das Weib auf ihren richtigen und natürlichen Standpunkt, als subordinirtes Wesen, zurückgeführt, und die Dame, dies Monstrum Europäischer Civilisation und christlich-germanischer Dummheit, mit ihren lächerlichen Ansprüchen auf Respekt und Verehrung, kommt aus der Welt, und es giebt nur noch Weiber, aber auch keine unglücklichen Weiber mehr, von welchen jetzt Europa voll ist." (Parerga, § 370) 
Das war schon Wiederherstellung der Rangordnung in einem wesentlichen Punkte. Im übrigen wird im Zusammenhang mit dieser Schopenhauer-Stelle endlich der Peitschenspruch Nietzsches klar. "Du gehst zu Frauen? Vergiß die Peitsche nicht!" schreibt Nietzsche - und er schreibt eben nicht "Weiber". Die Frauen sind es, denen man sich nur bewaffnet stellen sollte, und nicht die Weiber! Daß das in weit über hundert Jahren keinem Leser aufgefallen zu sein scheint, zeigt doch, wie sehr es mit dem genauen und bewußten Lesen im argen liegt!!

In einem anderen nicht minder wesentlichen Punkte stellt Schopenhauer die Rangordnung folgendermaßen wieder her: "Daß die niedrigste aller Geistestätigkeiten die arithmetische sei, wird dadurch belegt, daß sie die einzige ist, welche auch durch eine Maschine ausgeführt werden kann (...)
Nun läuft aber alle analysis finitorum et infinitorum im Grunde doch auf Rechnerei zurück. Danach bemesse man den "mathematischen Tiefsinn", über welchen schon Lichtenberg [Vermischte Schriften, I, 198] sich lustig macht, indem er sagt: "Die sogenannten Mathematiker von Profession haben sich, auf die Unmündigkeit der übrigen Menschen gestützt, einen Kredit von Tiefsinn erworben, der viel Aehnlichkeit mit dem von Heiligkeit hat, den die Theologen für sich haben." (Parerga § 356 ) Man denke nur an die Verehrung, die der durch seine Äußerungen als relativ dumm ausgewiesener Albert Einstein genießt: Er gilt für viele als der Inbegriff menschlicher Intelligenz und ist doch nur ein Zweifelhaftes Allerweltslichtlein, dessen "Verdienst" darin besteht, der Menschheit erheblich geschadet zu haben, was aber von all den verwissenschaftlichen Dummköpfen noch gar nicht gesehen wird, die immer noch von Fortschritt reden, wo eben der Sumpf über den wirklichen Errungenschaften der "Menschheit" zusammenschlägt. Der Kultur Vertreter warnen seit hundert Jahren, ja länger schon,- aber man will gar keine Kultur mehr...