Samstag, 21. März 2015

Tja, ich hatte einen neuen, weniger bissigen Anlauf nehmen wollen in meinen Aufzeichnungen. Daraus wird wohl vorläufig (?) nichts; denn ich habe Iain McCalmans Cagliostro Buch gelesen, demzufolge der Schurkenpapst Pius VI. diesen Heiler und Helfer der Armen, der Suppenküchen finanzierte, um die Elenden zugleich zu stärken, mit Hilfe Seraphinas, Cagliostros geliebter Frau - sie waren einundzwanzig Jahre zusammen - hinterhältig gefangennehmen und in einem Einzelhaftkerker teuflisch wahnsinnig werden und in Ketten verschmachten ließ. Ich weiß nicht, welche Flüche der Gefangene in einer unbeobachteten Stunde - denn er wurde durch ein Guckloch rund um die Uhr beobachtet - mit einer kleinen Bürste und seiner Scheiße an die Kerkerwand geschrieben hat, aber ich bekräftige sie heute; über zweihundert Jahre später, aus vollem Herzen. Und dieser Papst soll ein Stellvertreter Christi auf Erden gewesen sein, wie auch jener Pius XII. der...
Man hat mir als Kind ein Buch "Pius XII. - Die Hoffnung der Welt" zu lesen gegeben. Ich habe vergessen, von welcher Welt da die Rede war...
Cagliostro wollte an ägyptischer Weisheit orientierte Freimaurerlogen gründen. Er ahnte mit unglaublichem Feingefühl die Bedeutung der ägyptischen Religion, erahnte den Tiefsinn ihrer Bildsymbole - vierzig Jahre vor Entzifferung der Hieroglyphen, und die Kirche, die bereits vor der Freimaurerei zitterte, ahnte, daß sie vor ägyptischer Freimaurerei würde doppelt zittern müssen.
Wie für die alten Ägypter und alle weisen Völker besteht auch für die Thais keine große Kluft zwischen Mensch und Tier, sondern es gibt Übergänge im Zusammenhang alles Lebendigen und seiner Wiedergeburten nach dem Tode. Da ist es auch leichter zu verstehen, daß wer Tiere quält und tötet, auch Menschen töten kann und man sich mithin auch vor ersterem unbedingt hüten muß. Die abendländische Wahnlehre von der grundsätzlich verschiedenen Geartetheit des Menschen wegen seines ominösen Geistes, dieses Gedankenfurzes, bedingt bei den von ihr Besessenen einen geradzu viehischen Umgang mit den anderen Tieren (Goethe). Vor diesem Erbe des Judentums schaudern die buddhistischen Völker Asiens zurück.
Daß die Christen für die "Wahrheit" sterben wollten, bedurfte fünfhundert Jahre Wahnsinnsschulung durch den Platonismus, der die fanatischen Religionen und ihren Terrorismus vorbereiteten. Auch Hitlers rassischer Radikalismus war nicht von heute auf morgen entstanden, sondern lange vorbereitet worden, von Gobineau, Chamberlain und anderen.